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CD der Woche
Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn bilden laut Fachliteratur die klassische Bläserquintettbesetzung. Nicht beim Vienna Reed Quintet, denn da gesellt sich zu Oboe, Klarinetten und Fagott ein Saxophon! Bei Naxos hat das Ensemble nun sein CD Debüt veröffentlicht.
Heri Choi Oboe, Heinz-Peter Linshalm Klarinette, Alfred Reiter Saxophon, Petra Stump-Linshalm Bassklarinette und Sophie Dervaux am Fagott – das sind die Mitglieder des Vienna Reed Quintet, die sich neben ihren reichhaltigen Erfahrungen in Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem RSO Wien, dem Klangforum oder auch dem Concentus Musicus Wien, der Kammermusik auf höchstem Niveau verschrieben haben. Die musikalische Bandbreite reicht dabei von Barock bis Zeitgenössisch, auf der aktuellen CD von Barock bis zur französischen Romantik, sprich von Rameau über Mozart bis zu Ravel.
Der orchestrale Klang des Ensembles erstrahlt schon in den ersten Takten von Jean-Philippe Rameaus Suite La Triomphante. Die Musikerinnen und Musiker finden die richtige Balance zwischen ihren Instrumenten und schaffen es so, klanglich zu einer Einheit zu verschmelzen. In Mozarts Fantasia in f-Moll ändern sich die Farben, vom Englischhorn zur Oboe, vom Sopran- zum Altsaxophon – ein Registerwechsel mit klanglicher Auswirkung. Auch hier ist das Vienna Reed Quintet bestens zusammengespielt. Die Fugenthemen greifen ideal ineinander über, Triller und Verzierungen gelingen perfekt aufeinander abgestimmt. Ravels Klavierzyklus Le Tombeau de Couperin, hier im revidierten Arrangement von Raaf Hekkema, gelingt als Feuerwerk an Spielwitz und Spielfreude, ganz so, als ob der Zyklus nie für eine andere Besetzung gedacht gewesen wäre. Ein Debüt vom Feinsten! Ursula Magnes