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Welser Rundschau

30.03.2005
Berührende Zeit-Töne
Wels / Wider allem städtischen….

…Subventionsnebel brachte das asketisch-hochqualitative Karwochenmusikfestival „imPavillon“ mehr als nur viertelstündig-berührende Zeittöne.
Am Mittwoch eröffnete das Bassklarinetten-Paar Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm mit Beat Furrers „APOKLISIS“ aus dem Jahre 2004. Furrers „Abweichung“ löste einen Film im Kopf aus: Es schien als ob zwei DNA-idente Klangamöben sich in einem universellen Meer fanden, in Verwunderung schwimmend kokettierten, sich zu immer neuen Glückstänzen aufmachten, um am Meeresgrund letztlich unheimlich-erlösende Stille zu offenbaren. Dieses Stück war dem Interpreten-Paar nicht nur auf den Leib geschrieben, sondern auf die Seele!
Der Gründonnerstag brachte eine Begegnung mit John Cages „Music for Two“ (1984) mit der Sopranistin Nina Plangg und der Klarinettistin Petra Stump. Cage wirft in seinem besetzungs- und zeitflexiblen Stück einen Blick in durch Mark und Bein fahrende Minidramen. Die klanglosen „Pausen“ dazwischen lassen einem das Trommelfell verletzlich werden und die wahre Dramatik immer mehr aus der Stille kommen. Die Musikerinnen wurden zu raffinierten „stillen“ Verführerinnen…
(Norbert Trawöger)

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